Umschulung zur Pflegefachkraft

Der Pflegesektor ist ein Bereich mit hohem Personalbedarf.
Der Pflegesektor ist ein Bereich mit hohem Personalbedarf.

Die Umschulung zur Pflegefachkraft ist für Sie passend, wenn Sie Freude am Umgang mit Menschen haben und einen Berufswechsel in das Sozial- und Gesundheitswesen planen. Der neue Umschulungsberuf zur Pflegefachkraft ist alter Wein in neuen Schläuchen:  ursprünglich wurden Pflegefachkräfte unterteilt in Krankenschwester und Krankenpfleger, Kinderkrankenpfleger, Altenpfleger und Altenpflegerin. Heute handelt es sich um Spezialisierungen während der Ausbildung. Dank der Vereinheitlichung zum Umschulungsberuf Pflegefachkraft der Ausbildung, wird ein Wechsel zwischen den Berufen erleichtert. Als examinierte Pflegefachkraft können Sie nach der Umschulung also als Gesundheits- und Krankenpfleger/in oder als Altenpfleger/in arbeiten.  

Wir haben Ihnen im folgenden alles Wissenswerte zur Dauer und den Voraussetzungen der Umschulung, Finanzierungsmöglichkeiten über die Agentur für Arbeit und das Jobcenter, sowie zu den Fragen rund um Gehalt, Umschulungen in Teilzeit, Angeboten online und über die Abendschule, Erfahrungsberichten und Weiterbildungsmöglichkeiten nach dem Berufswechsel zusammengefasst.

 

Wie sieht der Arbeitsalltag nach der Umschulung aus?

Hauptaufgabe von Pflegefachkräften nach der Umschulung ist die Betreuung pflegebedürftiger Menschen ambulant Zuhause und in stationären Einrichtungen. Als Pflegefachfrau beobachten Sie den Gesundheitsverlauf der Patienten im Krankenhaus oder Seniorenheim. Ihre Erkenntnisse werden dokumentiert und das medizinische Personal wie Ärzte weitergeleitet. Unter ärztlicher Anweisung führen laminierte Pflegefachkräfte auch medizinische Behandlungen durch und bereiten Patienten auf therapeutische und operative Maßnahmen vor.

Je nachdem, auf welchem Gebiet Sie sich spezialisiert haben, wird im OP assistiert oder bei anderen diagnostischen Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT unterstützt. Insbesondere die Grundpflege wie Hilfe bei der Nahrungsaufnahme, Wechseln von Verbänden, Versorgen von Wunden oder Körperpflege beinhalten, genauso dazu, wie verwaltungstechnische Aufgaben in Form von Dokumentation und Dienstplanerstellung gehört zu Ihrem Berufsalltag.

 

Wie viel verdiene ich als Pflegefachkraft?

Der Durchschnittslohn einer Pflegefachkraft richtet sich nach dem Bundesland, in dem Sie arbeiten, aber auch nach der Berufserfahrung. Eine Übersicht des Gehalts einer Pflegefachkraft nach Berufsjahren finden Sie hier:

Gehalt Pflegefachkräfte nach Berufserfahrung.
Quelle: Stepstone

 

Pflege – ein sicherer Beruf

Die Pflege ist ein sicherer Berufszweig. Die Lebenserwartung der Bevölkerung steigt stetig, erfordert aber immer mehr medizinische Versorgung und somit Pflegekräfte, welche assistierend unterstützen. Allen Budgetbegrenzungen im Gesundheitswesen zum Trotz steigt der Bedarf an Gesundheits- und Krankenpflegern/innen stetig an.

Auch der demografische Wandel, die ungleiche Verteilung der Altersstruktur in der Bevölkerung welcher zu beobachten ist, erfordert auf lange Sicht gut ausgebildetes und zahlreiches Pflegepersonal, da die medizinische Betreuung im Alter immer häufiger wird. Schon jetzt fehlen laut der Bundesagentur für Arbeit über 10 000 examinierte Pflegekräfte.

 

Wo arbeiten Pflegefachkräfte?

Z.B. in Krankenhäusern, Spezialkliniken, Pflegeheime, Rehabilitationseinrichtungen, Nachsorgeeinrichtungen, in ambulanten, teilstationären und in stationären Einrichtungen für Kinder und Jugendliche.

 

Inhalte und Länge der Umschulung/Ausbildung

Je nach Ausbildungsform dauert die Umschulung Pflegefachkraft zwei bis drei Jahre. Grundsätzlich kann der Umschulungsberuf in Vollzeit und in Teilzeit erlernt werden. Eine berufsbegleitende Umschulung ist nur im Ausnahmefall über den Arbeitgeber möglich und setzt eine erste Ausbildung in der Pflege oder im medizinischen Bereich voraus.

Für den Weg zur Pflegefachkraft gibt es zwei Möglichkeiten. Der Erste ist eine nach dem dualen Prinzip aufgebaute Ausbildung, welche 3 Jahre dauert. Dabei werden praktische Fähigkeiten in einem „Betrieb“, zum Beispiel in einem Krankenhaus vermittelt und nebenher theoretische Kenntnisse in der Berufsschule erlernt werden.

Die zweite Möglichkeit ist der Weg einer schulischen Ausbildung, die Dauer beträgt in der Regel 2 Jahre. In Unterrichtsstunden wir die komplette Theorie vermittelt und in gewissem Umfang praktische Übungen durchgeführt. Anschließend muss ein mehrmonatiges Praktikum absolviert werden, das Abschlusszeugnis wird nach dem Bestehen einer Abschlussprüfung verliehen. Während die duale Ausbildung vergütet wird, ist die schulische Ausbildung kostenpflichtig.

 

Welche Inhalte lernen ich in der Umschulung zur Pflegefachkraft?

Die Besonderheit der Umschulung zur Pflegefachkraft ist, dass zwei Drittel der Ausbildung nun identisch ist mit der Umschulung zur Krankenschwester (Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger) und zum Altenpfleger. Erst im letzten Drittel der verkürzten Ausbildung werden dann die Schwerpunkte gesetzt. Diese zunächst genrealistische Ausbildung erleichtert Ihnen später zum Beispiel

  • den Berufswechsel von Altenpflegerin zu Krankenschwester
  • die berufliche Neuorientierung von Pflegefachkraft zu Kinderkrankenschwester

 

Inhalte der Umschulung

  • Gesundheitsförderung, Prävention, Kuration, Rehabilitation, Palliation
  • Sozialpflege, Interkulturelle Unterschiede
  • Anatomie, Physiologie und Pathologie häufiger Krankheiten
  • Ethik und Religion, Kultursensibilität und Empathie
  • Kommunikation und Gesprächsführung in Krisensituationen
  • Pflegewissenschaften und deren medizinisch-naturwissenschaftlichen Grundlagen
  • Organisation und Gestaltung von Pflegeprozessen
  • Entwicklung und Gesundheitsförderung von Kindern und Jugendlichen
  • Versorgungsprozesse bei älteren Patienten (Geriatrie), Sturzprophylaxe, Dekubitusprophylaxe
  • Besonderheiten wie akute Lebensgefahr, psychische Gesundheitsprobleme usw.
  • Recht der Pflegeberufe, Datenschutz, Verschwiegenheit, Strafrecht.
  • Arbeitsrecht, Arbeitssicherheit und Unfallverhinderung
  • Patientensicherheit und rechtliche Grundlagen bei Gefährdungslagen
  • Analyse und Evaluation von Pflegeverfahren und deren Qualitätssicherung
  • Übernahme von Pflegemaßnahmen im erforderlichen Umfang
  • Unterstützung bei einer selbstbestimmten Lebensführung im Kontext einer stationären Unterbringung
  • Pflegediagnoseklassifikation (NANDA International, Inc.; NANDA-I), Pflegeinterventionsklassifikation (Nursing Intervention Classification; NIC), Pflegeergebnisklassifikation (Nursing Outcome Classification; NOC)
  • Mobilität, Körperpflege und Ernährung
  • Einführung in die Emotionspsychologie
  • Pflegeanamnese und Pflegediagnostik
  • Rehabilitationspläne und pflegerisches Case Management
  • Schmerzmanagement, ärztlich angeordnete Medikamentengabe, Thromboseprophylaxe
  • interprofessionelle Zusammenarbeit mit Ärzten, Psychiatern, Diätassistenten, Ergotherapeuten, Logopäden und Physiotherapeuten usw.

 

Bin ich zur Pflegefachkraft geeignet?

Der Beruf als Pflegefachkraft erfordert ein hohes Maß an körperlicher und psychischer Belastungsfähigkeit. Schichtarbeit und menschliche Schicksale der Patienten können der eigenen Verfassung arg zusetzen. Um die Ausbildung/Umschulung beginnen zu können, wird mindestens der Abschluss der mittleren Reife benötigt. Ein hohes menschliches Einfühlungsvermögen sowie eine große Empathie sind genauso erforderlich, wie die Fähigkeit eine gewisse Distanz zu den Patienten zu wahren, um nicht unmenschlich zu wirken aber sich auch nicht von den Schicksalen der zu Pflegenden belasten zu lassen.

 

Förderungsmöglichkeiten

Da die schulische Ausbildung zu diesem staatlich geschützten Beruf ist kostenpflichtig und die Ausbildungsvergütung wird in manchen Fällen nicht ausreichen.  Deswegen sollte bei Härtefällen das Jobcenter der Agentur für Arbeit die erste Anlaufstelle sein, um Förderungsmaßnahmen wie Wohngeld oder einen Bildungsgutschein zu erhalten. Auch die Rentenversicherung oder spezielle Ausbildungskredite können helfen den finanziellen Engpass zu überbrücken.

 

Umschulung zur Pflegefachkraft über die Agentur für Arbeit

Die Arbeitsagentur kann einen Berufswechsel in die Pflege finanziell unterstützen, wenn Sie arbeitslos oder arbeitssuchend sind. Sollte Ihr bisheriger Beruf veraltet sein oder keine Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt bestehen, dann kann das Arbeitsamt über einen Bildungsgutschein die Umschulung zur Pflegefachkraft zahlen. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass Sie einen Anspruch auf Arbeitslosengeld 1 haben. Während der Umschulung wird das ALG1 zeitlich verdoppelt und aus eigentlich nur 12 Monaten Bezugszeitraum werden 24 Monate gemacht. Zusätzlich können Sie Zuschüsse beantragen. Bei einer betrieblichen Umschulung können Sie regelmäßig auch mir einem Gehalt des Arbeitgebers rechnen. Bei ALG1 dürfen Sie diesen Verdienst als Bonus bis monatlich 400 Euro ohne Anrechnung behalten.

 

Wann finanziert das Jobcenter mir eine Umschulung zur Pflegefachkraft?

Eine Umschulung zur Pflegefachkraft über das Jobcenter kommt in Betracht, wenn Ihnen ein Anspruch auf Bürgergeld / Bürgergeld zusteht und Sie keine Beschäftigung haben. Das Umschulungsgehalt richtet sich nach Ihrer persönlichen Anspruchshöhe und kann durch Zuschüsse ergänzt werden. Wird eine zusätzliches Umschulungsgehalt vom Arbeitgeber ausgezahlt, dann darf dieses bis zur Höhe des Freibetrags behalten werden. Leider liegt der Freibetrag bei Umschulung über das Jobcenter niedriger…. Bildungsgutschein

 

Wichtiger Hinweis: Umschulung Pflegefachkraft über das Arbeitsamt
Aktuell sind die Aussichten auf eine geförderte Umschulung zum Pflegeexperten gut. Die Agentur für Arbeit und das Jobcenter versuchen die klaffende Lücke zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt aufzufangen und bewilligen den Bildungsgutschein teils auch für Quereinsteiger mit Arbeitsvertrag.  

 

Was gilt bei Umschulungen aus gesundheitlichen Problemen?

Wer wegen Krankheit nicht mehr im bisherigen Beruf arbeiten kann und in die Pflege wechseln möchte, der stellt den Antrag bei der Rentenversicherung. Die Rentenversicherung finanziert über das Krankengeld („Übergangsgeld“) Maßnahmen zur beruflichen Rehabilitation. Zuständig ist die Rentenkasse für die Umschulung, wenn Sie bereits 15 Beitragsjahre gesammelt haben. Ist dies nicht der Fall, dann wird auch bei gesundheitlichen Gründen der Bildungsgutschein bei der Agentur für Arbeit beantragt.

 

Wer bietet die Umschulung an?

Neben den normalen Ausbildungsstätten wie Krankenhäuser, welche die Umschulung auf dualer Ebene ermöglichen, gibt es eine Vielzahl von Schulen, welche die theoretische Ausbildung mit anschließendem Praktikum ermöglichen.

 

Akademische Alternativen im Fernstudium

Da besonders der Beruf der Pflegefachkraft praktische Erfahrung und den Umgang mit Menschen fordert, ist dieser Beruf nicht über ein rein theoretisches Fernstudium zu erlernen. Wer trotzdem in diesem Bereich arbeiten möchte, aber ein berufsbegleitendes Studium absolvieren möchte, der hat die Möglichkeit zum Beispiel Gesundheitsmanagement an der SRH FernHochschule Riedlingen zu studieren.

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Christian Krumes

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